ZB-Oldtimerfreunde-Westerwald

Wissenswertes rund um den ehemaligen Luftschutzhilfsdienst

LS-Brandschutzdienst

Der LS-Brandschutzdienst bestand aus folgenden Einheiten, die alle vollmotorisiert waren:

  • örtliche Luftschutz-Feuerwehrschnelltrupps (LS-FS)
  • örtliche Luftschutz-Feuerwehrbereitschaften (LS-FB-Ort)
  • überörtliche Luftschutz-Feuerwehrbereitschaften (LS-FB-Kürzel des jeweiligen Bundeslandes)
  • örtliche Luftschutz-Wasserförderbereitschaften (LS-WFB-Ort)
  • überörtliche Luftschutz-Wasserförderbereitschaften (LS-WFB-Kürzel des jeweiligen Bundeslandes)


Diese Einheiten hatten im Einsatzfall die folgenden Aufgaben:

  1. Menschen/Tiere vor Brandgefahren zu retten
  2. Brände zu bekämpfen
  3. Sachgüter vor Feuer zu schützen
  4. Löschwasserförderung über lange Strecken
  5. Zusammenarbeit mit anderen Fachdiensten (z.B. dem LS-Bergungsdienst)

Örtliche LS-Feuerwehrschnelltrupps

Diese waren in der Nähe von gefährdeter Infrastruktur stationiert und sollten hier die Lage erkunden, eine Lagemeldung per Funk an die zuständige LS-Einsatzleitung weitergeben sowie sogenannte Selbstschutzkräfte (besonders ausgebildetes Personal von Anlagen und öffentlichen Einrichtungen) bei der Brandbekämpfung und Menschenrettung unterstützen bis die nächsten LS-Feuerwehrbereitschaften eintreffen.

Einer örtliche LS-FS stand ein Feuerwehrschnelltruppwagen (FSW) zu Verfügung. Hierbei handelte es sich um eine Sonderbauform des Tanklöschfahrzeugs 8. Es war zur Nachrichtenübermittlung mit einem Sprechfunkgerät (FuG 7a oder 7b) und einem drehbaren Lautsprecher auf dem Fahrerhaus (für Durchsagen an die Bevölkerung) ausgestattet. Besetzt wurde der FSW von drei Mann. Bundesweit sollten 869 örtliche LS-FS aufgestellt werden.


Örtliche/überörtliche LS-Feuerwehrbereitschaften

Die örtlichen LS-FB sollten in ihren Luftschutzorten, im Einsatzfall die ihnen angedachten Aufgaben erfüllen. Die überörtlichen LS-FB dienten als Reserve für den Fall, dass die örtlichen Bereitschaften die Einsatzlage nicht mehr alleine bewältigen konnten. Ebenfalls sollten sie in den Gemeinden zum Einsatz kommen in denen keine Selbstschutzkräfte oder örtliche LS-FB vorgesehen waren.

Sowohl örtliche als auch die überörtlichen Bereitschaften waren in eine Führungsgruppe und vier Züge gegliedert:

  • Führungsgruppe mit einem Fukw und zwei Kräder (5 Mann (+1))
  • 1.Zug (Angriffszug) mit Pkw, einem VLF, zwei TLF 8 und einem LF 16-TS (24 Mann)
  • 2.Zug (Angriffszug) mit Pkw, einem VLF, zwei TLF 8 und einem LF 16-TS (24 Mann)
  • 3.Zug (Wasserförderzug) mit Pkw, einem TLF 16, einem SKW und einem LF 16-TS (24 Mann)
  • 4.Zug (Versorgungszug) mit Pkw, Krad, Drehleiter, zwei mittleren Lkw und einem Feldkochherd (10 Mann)

 

Eine LS-FB bestand somit aus 23 Fahrzeugen und 87 Mann (+1). Lediglich bei den örtlichen Bereitschaften  bestand der 4.Zug aus einem Kombi anstatt des Pkw und ein mittlerer Lkw mit dem FKH entfiehl. Alle Pkw der vier Züge, sämtliche Kräder, DL und beide Lkw des 4.Zuges waren im Einsatzfall aus örtlichen zivilen Beständen zu beordern. Bundesweit sollte es 201 örtliche und 187 überörtliche LS-Feuerwehrbereitschaften geben.


Örtliche/überörtliche LS-Wasserförderbereitschaften

Da im Einsatzfall anzunehmen war, dass das Wasserversorgungsnetz beschädigt  sein würde machte man sich Anfang der 1960er Gedanken über die Aufstellung von Wasserversorgungsbereitschaften (ab Ende 1963 Wasserförderbereitschaften). Mit ihrem Material sollten die WFB in der Lage sein bis zu 36000 l/min über eine Strecke von sechs Kilometer zu fördern. Die Bereitschaften bestanden aus:

  • Führungsgruppe mit einem Fukw und zwei Kräder (5 Mann (+1))
  • 1.Zug mit Pkw, einem Mannschaftswagen, einem Gerätewagen und zwei Wasserförderwagen (21 Mann)
  • 2.Zug mit Pkw, einem Mannschaftswagen, einem Gerätewagen und zwei Wasserförderwagen (21 Mann)
  • 3.Zug mit Pkw, einem Mannschaftswagen, einem Gerätewagen und zwei Wasserförderwagen (21 Mann)
  • 4.Zug (Versorgungszug) wurde nie genauer definiert.

 

Eine LS-WFB bestand somit aus 18 Fahrzeugen und 68 Mann (+1). Im Einsatzfall zu beordern waren die Kräder der Führungsgruppe sowie die Pkw der drei Wasserförderzüge. Weil zu Planungsbeginn die vorhandenen Geräte für die Aufgaben der WFB noch zu geringe Leistungen hatten konnten erst Anfang 1967 drei Bereitschaften aufgestellt werden. Diese bestanden auch jeweils nur aus den drei Wasserversorgungszügen und wurden in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Bayern testweise aufgestellt.